Über die Silvretta zum Stilfserjoch
Das Abendessen im Hotel Faschina war ausgezeichnet.
Auch das Frühstück ist perfekt. Wir kommen mit unseren Tischnachbarn aus Deutschland ins plaudern, vergessen beinahe die Zeit.
Wir müssen los, unsere sieben Sachen zusammen packen und die "Zicken" satteln.
Wir werden beobachtet. Im Garten des Hotels sind 3 Alpackas.
Etwas wenig später als geplant sind wir unterwegs Richtung Lech und dem Hochtannbergpass und dem Flexenpass.
Wir sind zügig unterwegs, haben uns einer Gruppe Motorradfahrer aus Österreich angeschlossen.
Diese scheinen die Strecke zu kennen.
Wir sehen ein paar haarsträubende Überholmanöver.
Gewisse Motorräder scheinen einen Radar verbaut zu haben.
Wir wundern uns aber auch wie oft Autofahrer die Kurven schneiden und den Platz beanspruchen der eigentlich in dem Moment uns zustehen würde.
Übrigens, Corinne ist mitlerweile sehr gut unterwegs. Ich weiss, sie könnte schneller, wäre ich vorne nicht im Weg.
Sie empfindet das Tempo als gemütlich, ich hab das Messer zwischen den Zähnen.
Wir ziehen uns gegenseitig auf.
Ein Unfall stoppt unsere Plauderei.
Ein Motorrad liegt auf der Strasse, dem Mercedes fehlt die halbe Vorderachse.
Einer, vielleicht auch zwei Menschen gleichzeitig, haben falsche Entscheidungen getroffen. Der eine steht bleich am Strassenrand, der andere wird im Hubschrauber abtransportiert.
Was passiert ist, wer Schuld, keine Ahnung. In dem Moment spielt die Schuldfrage auch eine untergeordnete Rolle.
Werd wieder Gesund lieber "Kollege".
Wir wünschen Dir (unbekannterweise) an dieser Stelle alles Gute.
Das gesehene hängt in unseren Köpfen wie wir Lech und Zürs durchfahren.
Jeder macht sich so seine Gedanken zum möglichen Hergang, überlegt wie solches zu verhindern wäre.
Wir machen eine kurzen Abstecher zum Arlbergpass. Eine Kaffee Pause scheint eine gute Idee.
Auf dem Arlbergpass tobt das Leben.
Wegen Instandhaltungsarbeiten ist der Strassentunnel geschlossen.
Wir bleiben nur kurz.
Vor Bludenz biegen wir ab ins Montafon. An der Mautstation der Silvretta Hochalpenstrasse bezahlen wir den geforderten Obulus.
Schnell sind wir am Stausee oben. Lernen etwas über Stromgewinnung und das der Silvretta Stausee der höchste in Europa sei.
Wir fahren weiter. Zeinisjoch und Pillerhöhe.
Die Strasse hinauf zur Pillerhöhe ist ganz nach meinem Geschmack.
Corinne klebt mir buchstäblich am Arsch, der Drehzahlmesser am roten Bereich.
Hmm....
Auf der Pillerhöhe gibt es eine tolle Aussichtsplattform, schon beinahe ein Airwalk.
Nach kurzer Pause fahren wir weiter zum Findtermünzpass, verlassen auf dem Reschenpass Österreich und sind nun in Italien.
Es begrüsst uns ein Stausee und schlechtes Wetter.
Es beginnt zu Nieseln.
23 Kilometer später sind wir in Trafoi und im Hotell Madatsch. Froh trocken angekommen zu sein.
Der Empfang ist sehr herzlich. Die Motorräder kommen in die Garage und wir unter die Dusche.
Um sieben wird ein sechs Gänge Menu serviert.
Für 24 Euro !!!!!
Das Essen ist hervorragend. Der Koch ein Künstler.
Nach dem Essen bleiben wir bei der Chefin des Hauses an der Baar hängen.
Einige Sambuco später fallen wir dann doch ins Bett.