Stelvio im Regen, Timmelsjoch im Nebel

Es regnet wie wir unsere Motorräder in der Garage des Hotels Madatsch in Trafoi beladen.
Wir unterhalten uns kurz mit zwei Deutschen Motorradfahrern. Sie sind gestern übers Stilfserjoch in Trafoi angekommen. 
Der eine der beiden hatte unterwegs Feindkontakt in einer der unzähligen Kehren. Seine GS hat nun eine bleibende Erinnerung ans Stilfserjoch am Zylinderdeckel. 
Die beiden fahren an den Gardasee, wir nehmen das Joch in Angriff. 

Viel haben wir gehört über die Passstrasse. Vieles was uns Respekt macht. 
Entsprechend sind wir gespannt was uns erwartet. 
Schon bald merken wir das vieles vom gehörtem eine Art Jägerlatein ist. 
Die Strasse ist teilweise etwas holprig, die Kehren etwas eng, aber etwas besonderes ist es vom fahrerischen her nicht. 
Leider ist das Wetter schlecht was die Aussicht betrifft. 
So halten wir uns nur kurz auf dem Stelvio auf und fahren weiter Richtung Umbrail und runter nach Santa Maria. 



Erneut passieren wir auf dem Reschenpass die Grenze zu Österreich, biegen vor Nauders links ab und entdecken ein wunderschönes Pässchen, die Norbertshöhe. Diese verbindet das Österreischische Nauders mit dem Schweizerischen Martinsbruck im Unterengadin. 

Wieder auf der Reschenpassstrasse, fahren wir nun Richtung Prutz und von da ins Kaunertal. 
Die Kaunertaler Gletscherstrasse ist Gebührenpflichtig. 26 Euro für zwei Motorräder. Die Strasse führt uns auf 2750 MüM direkt an den Gletscher. 


Ich war hier schon einmal, im Winter bei über 25 Grad unter Null. 
Heute ist es knapp um die 8 Grad. 
Der Gletscher leidet. 


Unterwegs begegnen uns immer wieder Kühe direkt auf der Strasse. Es soll Leute geben die daran glauben das man diese Tiere umschubsen könne, geht mir durch den Kopf. Wir wollens nicht ausprobieren und fahren entsprechend vorsichtig. 



Zurück in Prutz gehts auf dem schnellsten weg nach Imst und rein ins Ötztal. Die bekannteste Ortschaft im Ötztal dürfte wohl Sölden sein. 
Scheint als sei hier auch im Sommer der Bär los. 
Apropo Sommer, wars im Kaunertal einigermassen schön, ist es hier extrem windig und bedeckt. 

Wir sind nun im Gurglertal mit den Ortschaften Obergurgl und Hochgurgl. 
Oberhalb Hochgurgl beginnt die Mautstrasse zum Timmelsjoch. 
24 Euro wechseln den Besitzer, gefühlte 100 Meter später sind wir in dickem Nebel. 
Dieser begleitet uns über die Passhöhe bis fast ganz hinunter nach Sankt Leonhard in Passeier. 

Via den Jaufenpass erreichen wir Sterzing und die Brennerstrasse. 
Das Navi zeigt noch 29 zu fahrende Kilometer an. 
Wir sind langsam bedient, die heutige Etappe mit 360 Kilometer lang genug. 
Es beginnt wieder zu Nieseln. 
Wir quälen uns durch den dichten Verkehr in Brixen. 
Unser Hotel liegt etwas oberhalb Brixen, an der Strasse zum Passo delle Erbe. 

19 Uhr sind die Motorräder in der Garage und wir beim Feierabend Bier.