Ein Regentag

Samstag 12.07.2014

Heute vor einer Woche hat Corinne die erste Ausfahrt mit ihrem Luuszapfe gemacht. 
Eine Woche später sitzen wir beim Frühstück im Hotel Niesen Kulm und besprechen die heutige Ausfahrt als ob sie ein alter Routinier wäre. 
Wir fahren los und schauen mal wie weit wir kommen. 
Das Wetter lässt übles ahnen. 
Schnell erreichen wir Zweisimmen. 
Den Saanenmöser-Pass verpassen wir und müssen nochmals zurück fürs obligatirische FMS Selfie. 


Am Bahnhof in Saanenmöser holen wir das nach, in der Gewissheit das wir zwar heute bestimmt noch einmal hier durch fahren werden. 

Die ersten Regentropfen klatschen aufs Helm Visier, wir erreichen Chateau-d'Oex.  Zügig gehts hoch Richtung Col des Mosses. 
Mal richtig in Fahrt, bin ich kaum zu bremsen. 
Zum Glück studiert das Fröilein und macht mich darauf aufmerksam das da doch noch was wäre. 
Wir stoppen und studieren Karten. 
Karten weil mein Garmin Zumo mal wieder zickt. 
Die Webseite von Hermann Ryter (motofun.ch) hilft weiter. 
Wir stehen 20 Meter vom Wegweiser entfernt. 
Nur steht da halt Hongrin und nicht Les Agites. 

Die gut ausgebaute Armee Strasse darf nur an den Wochenenden befahren werden. 

Irgendwann stehen wir vor einem Einbahnschild. 
Ergänzend dazu eine Tafel welche erklären will, zu welchen Zeiten die Talfahrt gestattet ist. 
Wir fahren in den auf die Tafel folgenden Tunnel ein und stellen bald fest das entweder "ER" oder aber wir falsch liegen. 
Die Tatsache, wie schnell der PW Fahrer den Rückwärtsgang einlegt, sagt uns das wohl er falsch liegt. 
Wir fahren ganz rechts an die Tunnel Wand, halten an und winken den PW vorbei. 
Einatmen ist angesagt. Corinne versteckt sich hinter meiner "Dicken". 

Der Wald liegt hinter uns und wir blicken hinunter nach Yvorne. 



Die schmalen Strässchen, von Mauern eingefasst, durch die Weinberge gefallen uns. Auch die angenehmen Temperaturen sorgen für gute Stimmung.

Aber nur kurz. Wir erreichen zum ersten mal am heutigenTag Aigle und es beginnt wieder zu regnen. 
Ok, dann regnets halt. 
Wir sind Helden und lassen uns nicht bremsen von ein wenig Wasser. 

Auf dem Col des Mosses dann das nächste Selfie für die Buchhaltung. 


Mir tut der Hermann jetzt schon leid wenn er sich Ende Oktober all diese Fotos anschauen muss. 

Nach einer kurzen Pause, ein Werbe Plakat verspricht hier Raclette, gehts weiter. 
Leider ohne Raclette. Dieses gibt es wohl nur im Winter. 
Zum zweiten mal erreichen wir Chateau d'Oex und fahren Richtung Gstaad. 
Nun schiffts aber richtig. 
Mein Schatz ist in ihrer orangenen Regenjacke nicht zu übersehen. 
In Gstaad findet anscheinend gerade das jährliche Beach Volley Ball Turnier statt. 
Es ist gerade mal 12 Grad. 

Über den Col du Pillon fahrend, erreichen wir den Wintersport Ort Les Diablerets, biegen links ab und machen uns auf den Weg zum Col de la Croix. 
Auf 1778 m.ü.M gibts wieder ein FMS Selfie. 



Mitlerweile haben wir Routine, das Posen und Fötele geht zackig. 
Der Regen wird kälter. 9,5 Grad meldet der Bordcomputer meiner Dicken. 
Wir tragens mit Fassung. 
Corinne fährt wie auf rohen Eiern. 
Ich fühle mich schuldig. Nur ein wenig, aber immerhin. 

Aigle 18:00 Uhr. 
Wir haben Hunger. 




























Es gibt um diese Tageszeit Pizza, Pizza oder Pizza. 


Wir entscheiden uns, oh Wunder, für Pizza. 
Die Diavolo soll es sein. 
Sie ist hervorragend. 

Schnell sind die Teller leer und wir wieder auf unseren Öfen. 
Es regnet. 
Wir fahren noch einmal die Strasse hoch Richtung Col des Mosses, biegen dann aber rechts ab,  hoch zum Col du Pillon. 
Wir sind müde, uns ist kalt, das Lichtsignal an einer Baustelle zeigt rot. 
Corinne macht etwas was sie bisher noch nicht gemacht hat und legt sich hin. 

Irgendwer hat es versäumt, ihr rechtzeitig das am Berg anfahren verständlich zu erklären. 
Schnell ist klar was schief gelaufen ist und wir setzen die Regenfahrt Richtung Col du Pillon fort. 
Ich fühle mich schuldig. Ein wenig. 
Der Luuszapfe ist genauso hart im nehmen wie seine Besitzerinn. Ein kleiner kratzer am Sturzbügel, sonst ist alles dort wo es hin gehört. 

Gstaad, noch immer regnet es. 
Andere Töff Fahrer begegnen uns kaum. Und wenn, dann wird eifrig gegrüsst. 
Der Regen verbindet. 

Mitlerweile ist es halb neun. Kurz vor Zweisimmen entschliessen wir uns dazu uns ein trockenes Plätzchen für die Nacht zu suchen. 
Im Hotel Simmenthal in Boltigen werden wir fündig. 
Zimmer mit Dusche/Bad und Hallenbad. 
Nach so viel Wasser ist uns heute wahrlich nicht der Sinn. 
Eine warme Dusche darfs aber sein und dann ab zum Bier. 



Es hat aufgehört zu regnen. 
Für immerhin 20 Minuten. 
Uns egal. Wir sind ja jetzt im trockenen.