10. Tag, die Lofoten
Heute geht es raus auf die Lofoten. Kurze Strecke durch die Stadt und wir stehen am Fährhafen. Die Fähre steht bereits bereit.
Beim verladen fällt uns ein Motorrad Fahrer nebst Sozia auf.
Etwas unbeholfen, etwas unsicher, ziemlich wackelig, aber er schafft es, erreicht den vom Personal zugewiesen Platz auf der Fähre.
"Nur noch rückwärts, nahe an die Wand und du hast es geschafft."
"Ok... das ist jetzt etwas sehr Nahe am Kollegen neben dir..... du wirst so nicht vom Bock steigen können."
Also nochmals nach vorne, das ganze nochmals.
"Nä-ä... besch emmer no znöch".
Im dritten Anlauf schafft ers dann.
Wir anderen warten geduldig. Etwas weniger Geduld hat der Matrose, schüttelt den Kopf, flucht auf norwegisch.
Nun schnell hoch aufs Aussendeck, erfahrungsgemäss gibt es nicht genügend Sitzplätze.
Das Wetter ist leider weniger gut als erhofft, aber weniger schlecht als befürchtet.
Wir legen pünktlich ab, fahren vorbei an "unserem" Hotel.
Ich sehe nochmals die Riesenpizza von gestern vor meinem geistigen Auge.
Langsam rücken die Lofoten ins Blickfeld.
Die Lofoten sind eine Inselgruppe vor der Küste Nordnorwegens, bestehen aus 80 Inseln. Vom Festland getrennt durch den Vestfjord.
Wir legen im Hafen von Moskenes an, der Inhalt der Fähre, Autos, Motorräder, Reisebusse und Wohmobile ergiessen sich auf die einzige vorhandene Küstenstrasse.
Entsprechend herrscht gerade "Rush Hour" im kleinen Küstenort.
Wir sind Teil davon. Überholen ist nicht. Wir zeigen Geduld und freuen uns an der malerischen Landschaft mit den typisch farbigen Häusern.
Das eine oder andere Mal ergibt sich doch eine Möglichkeit zum überholen. Wir treffen bald einen alten Bekannten von der Fähre. Er fährt wie er manövriert.
Unterwegs machen wir halt an einem wunderbaren Sandstrand.
Leider zu kalt zum baden.
Leider verschlechtert sich das Wetter zusehends. Es beginnt zu regnen.
Die Landschaft verändert sich ebenfalls zusehends mit jedem zurückgelegtem Kilometer
Was als "Vanderhjem" angeprisen wird, erscheint uns eher als eine Art Jugenherberge. Im Gegensatz zu Mathias ist unser Doppelzimmer in einem neu erstellten Nebengebäude.
Mathias haust dagegen im Hauptgebäude.
"Sorry Mäthu... chasch ned emmer gönne"
Innert Minutenfrist mutiert unser eben noch aufgeräumtes, leeres Zimmer zur üblichen "Chaos Bude".
Oft reicht es knapp zu einem Foto der Räumlichkeiten bevor unsere Reise Taschen förmlich explodieren, sich ihr Inhalt über das ganze Zimmer verteilt.
Heute nicht, kein Foto vom Zimmer im Vanderhjem.
Und auch sonnst bleibt die Canon heute im Zimmer. Wir haben Hunger und Durst und erst Mal keinen Sinn für Reise Andenken.
"In Kabelvag isch Chilbi"... anscheinend feiert der örtliche Jachtclub ein Fest. So genau kommen wir nicht dahinter was oder wer warum genau gefeiert wird.
Ebenfalls ist auf dem Dorfplatz gerade so etwas wie ein Markt aufgebaut.
Wir sind jedoch nicht auf der Suche nach Wollsocken und Norwegen Pullis.
Ebenfalls bin ich bekannterweise kein Fisch Liebhaber.
Somit sind die aktuellen Suchergebnisse etwas ernüchternd. Das einzige Restaurant das es im Ort zu geben scheint, ist bis auf den letzten Platz belegt.
Wir werden auf der zweiten Runde durchs Dorf glücklicherweise doch noch fündig.
Nehmen Platz in einer Art "Feschtbeiz".
Zusammengezimmert aus Paletten und allem was wohl sonnst gerade so auffindbar war und sich zusammen nageln liess.
Zum Essen gibt es Pizza, Pizza oder Pizza. Dazu Bier aus Dosen.
Kann man andernorts in Norwegen teils beinahe nur noch mit Karten zahlen ist hier Bares angesagt.
Was haben wir nicht?
Genau, Bargeld.
Aber der Französische Kellner findet eine Lösung.
Er schafft ein Kreditkarten Terminal von einem Restaurant welches heute geschlossen hat heran, wir bezahlen, er hole sich dann das Geld beim Betreiber des Restaurants.
Wir sind einverstanden.
So findet auch der 10. Tag unserer Reise ans Nordkap ein gutes Ende.
Im nächsten Bild die Übersicht zur heutigen Route