Hingelegt
Nun hat es auch mich erwischt, ich hab mich hingelegt.
Nicht weil ich etwa Müde war, das Plätzchen all zu lauschig, die Sonne gar wärmend vom Himmel scheint.
Nein, ganz einfach aus überragender Dämlichkeit.
Aber der Reihe nach.
Es ist Sonntag Morgen, das Thermometer zeigt 2,5 Grad, die Uhr 9. Die Uhr hat also Vorsprung.
Wir sind unterwegs zu unseren ersten Pässen des diesjährigen FMS Pässewetbewerbs.
Staffelegg, Benken, Salhöhe, Rothenfluh, Schafmatt, Challhöchi, Chilchzimmersattel, Gempen, Challpass, Passwang, Scheltenpass, Parturage Derriére, Brunnersberg, sowie Santelhöchi stehen auf dem Programm.
Den Weissenstein und den Balmberg müssen wir auslassen, diese haben Wintersperre.
Die Staffelegg ist für uns Aarauer nichts überwältigendes. Zu oft sind wir diese in der Vergangenheit schon gefahren.
Diesmal versuchen wir aber einmal etwas neues. Unterhalb Densbüren gibt es einen Übergang nach Wölflinswil. Ein hübsches, kurviges, schmales Strässchen führt uns hinüber nach Wölflinswil wo wir Richtung Benken abbiegen.
Die Salhöhe mag ich persönlich nicht so besonders, mochte ich noch nie, auch heute ändert sich daran nichts.
Aber immerhin, für ein Photo hats dann doch gereicht.
Das Wetter ist toll. Die Fernsicht unglaublich. Später sollen wir vom Scheltenpass, bzw Erzberg bis in den Säntis sehen.
In Wittnau folgen wir der Strasse zur Rotenfluh. Wunderbar, kein Verkehr, die Strasse trocken.
(Wie ich gerade am schreiben bin fällt mir auf das wir wohl das Foto vergessen haben)
Es folgen Schafmatt, Challhöchi, Chilchzimmersattel, Gempen, Challpass, Passwang, Scheltenpass,
Auf dem Schelten packt uns der Hunger und wir biegen rechts ab zum Restaurant Erzberg.
Etwas was ich später noch bereuen soll.
Aber erst gibt es mal eine deftige Bratwurst mit Pommes. Wir lernen nette Leute kennen und halten einen kurzen Schwatz. Unsere neue Bekanntschaft fährt eine BMW 1200GS.
Diese steht aber trotz Griffheizung in der heimischen Garage,
Trotz Sonne wird es rasch kühl. Wir machen uns auf den Weg. Ich fahre vorneweg, wie fast immer.
Unterwegs holen wir unsere Bekanntschaft von vorhin ein. Rücksichtsvoll wie ich nun mal bin, will ich auf der matschigen Strasse mit genügendem Abstand an den beiden Wanderern vorbei fahren, merke nicht wie die Strasse endet und der Sumpf beginnt.
Schnell schert mein Hinterrad aus und ich liege auf der Fresse. Zum Glück nicht schneller als vierzig.
Ich denke "scheisse, wie blöd muss man sein", warte auf das eintreten der Schmerzen. Gewöhnlich dauert das ja nicht all zu lange.
Doch diesmal schmerzt ausser dem Ego erst einmal nichts. Letzteres aber gehörig.
Seltsam meine Käthe hat sich wohl entschieden wieder Richtung Restaurant zu wollen.
Zumindest zeigt ihre Front wieder den Berg hoch.
Mit vereinten Kräften stellen wir meinen Bock wieder auf die Räder.
Ein paar neue Kratzer am Stürzbügel, Etwas Abrieb am KLIM, alles heil geblieben.
Gerade die Kleider haben hier gehalten was die Werbung verspricht.
Ich habe nicht einen blauen Flecken.
So und damit ist das Thema hinlegen für dieses Jahr auch bereits wieder erledigt. Ihr vergesst was ihr gelesen habt und ich vergesse das ich es geschrieben habe.
Wir sind unterwegs zum Partage Derriére und zum Brunnersberg. Somit also auf dem Heimweg.
Die Brunnersberg Strasse ist extrem ausgesetzt. Die 40 KmH Signalisation kommt nicht von ungefähr. Die Auffahrt von Balsthal aus ist komplett Schneefrei, die Talfahrt nach Mümliswil hingegen nicht. Es ist also Vorsicht geboten.
Aber Corinne gibt sich wie ein alter Hase. Sie kann so etwas glaub ich nicht mehr aus dem Konzept bringen.
Zum zweiten Mal am heutigen Tag fahren wir durch Langenbruck. Am Morgen kamen wir ja vom Chilchzimmersattel her ebenfalls durch Langenbruck.
Diesmal gehts es aber nach Bärenwil und weiter über die Santelhöchi nach Egerkingen.
Auf der Santelhöchi noch ein Beweisfoto und nun definitiv nach Hause.
Ich habe Corinne versprochen das wir ca 18:00 Uhr zuhause sind.
Etwas kühl war es.. teilweise lag noch etwas Schnee auf den Strassen.
Aber hey.. ich möchte dies Ausfahrt um kein Geld missen.
Schön das wir solche Erlebnisse zusammen teilen können.