Oslo > Ljosne, 3. Tag unterwegs

Sechs Uhr früh, wir haben wunderbar geschlafen.
Die "Color Magic" schaukelt ein klein wenig mehr wie gestern Abend.
Aber alles im verträglichen Mass.

Rasch aus den Federn, aufs Sonnendeck, Wetter schauen.
Es ist bereits Taghell, die Sonne schein, angenehm milde Temperatur.
Aber ziemlich heftiger Wind.
Ein Deck über uns, ca 100 Meter weiter vorne reinigt ein Matrose das Deck mit dem Wasserschlauch.
Der Wind macht das es sich bei uns wie Regen anfühlt.


Wo Frühstück?
Wo Kaffee?
Für Frühstück zu früh, für Kaffe gerade richtig, auf Deck 7.
"Wie bezahlen sie?"
"Euro?"
"Ah Ändschi Merkel Dollars"
Also nochmals raus aufs Deck, diesmal andere Seite.
Kein Regen.
Mittlerweile kommt Leben aufs Schiff.
Der eine oder andere wischt sich noch verstohlen den Schlaf aus den Augen, bewundert die vorüberziehende Landschaft.


Unser Frühstück geniessen wir im Oceanic Panoram view Restaurant.
Ausser uns sind gerade mal knapp 25 andere Gäste im Restaurant.
Rührei mit Speck, Käse, Aufschnitt, Lachs, frische Früchte, alles da.
Kein Vergleich zum trockenen Brötchen mit etwas Confi von gestern.
Wir geniessen.

Schnell ist es neun Uhr. Zeit zum umziehen und packen.
Mathias streckt bereits den Kopf aus der Kabine, schaut wo wir bleiben.
mehr chöme jo Mäthu, kei Stress

Corinne und Mathias gehen auf Deck vier, ich auf Deck 3, zu unseren Mortorrädern.
Ich bin so ziemlich der erste der von Bord fährt.
Norwegischer Boden unter den Rädern. Darauf freuen wir uns seit Monaten.
Auf den Norwegischen Zöllner ein klein wenig weniger.
"Alkohol? Wohin? Erste Mal in Norwegen? Haben sie starke Medikamente?"
öhhh... sehe ich aus wie wenn ich in Oslo eine Apotheke eröffnen möchte?


Corinne und Mathias folgen etwas später. Ihr Deck ist lange nach meinem daran mit ausladen.


Los gehts, Navi befiehl, wir folgen dir.
Erstmal bis zur ersten Tankstelle.
Meine Karte funktioniert erstmal prompt nicht.
Die von Corinne schon.
Danke schön mein Schatz.
"Danke förs tanke"

Wir fahren zu Oslo heraus. Wunderschöne kleine Ortschaften, Seen, Wälder, dazwischen farbige Holzhäuschen.
Wie im Bilderbuch.

Es geht heraus aus dem Bezirk um Oslo, auf der E16 Richtung Bergen.
Schnell wird die Landschaft karger, hügeliger. Ein erstes Mal in die Berge hoch.
Griffheizung auf Stufe 2, Gas auf 4000 Touren eingerastet.
Langezogene Kurven, die Strasse ansteigend, fahrerisch unspektakulär, Landschaftlich umwerfend.
Wir staunen und geniessen.

Die ersten 160 Kilometer gehen flott voran.
Langsam wird es Zeit für einen Kaffee.
Etwas zwischen die Zähne findet sich in der Bäckerei Konditorei wo wir zwischenlanden auch grad passend.
Chicken Curry.
Hervorragend!


"öööh  was hämmer etz gseit wievell send 100 Chrone i rechtigem Gäld"


Wir rechnen, stellen fest, das Preisniveau etwa vergleichbar mit der Schweiz.

Weiter gehts. Bereits jetzt treffe ich für mich die Annahme, Norwegen sei eines der schönsten Länder die ich bisher gesehen habe.




Wir mache Station an der Stabkirche von Borglund.
Sin beeindruckt.
748 n.Chr. erbaut, steht sie immer noch da, gänzlich aus Holz erbaut.





Wir sind noch kurze 11 Kilometer von unserem heutigen Etappenziel entfernt, entschliessen uns spontan die geplante Route zu verlassen, finden eine wunderbare kleine Schlucht.



Einfach nur traumhaft.
Wir erreichen unsere Unterkunft. Das "BjorkumGard". (Ja, ich weiss, die Norweger habe so seltsame O aber ich find den grad nicht auf der Tastatur)

Die Unterkunft sieht erstmal etwas enttäuschend aus. Irgendwie nicht so ganz so wie auf den Bildern im Internet.
Egal, wir sind jetzt da und klingeln.
Erstmal vergeblich, ein zweites und ein drittes Mal ebenso.
Wir warten.
Gäste aus Indien mit Norwegischem Mietwagen mit uns.
Indien telefoniert, wir warten.
Scheint zu nützen, die Gastgeberin taucht auf.
"Daniel aus der Schweiz?" Zeigt auf mich.
Der Inder finds jetzt grad nicht soo toll das er telefoniert und wir vor ihm dran kommen.

Wir bekommen einen Schlüssel ausgehändigt, mit Routen Beschreibung.
Aha, wir schlafen also nicht hier?
Und wo gibts morgen Frühstück?
Frühstück wird geliefert.
Wir sollen genau 1,2 Kilometer weiter fahren, das erste hell grüne Haus auf der linken Seite sei dann unseres.
Wir fahren und finden. Wie beschrieben, erstes hellgrünes Haus auf der linken Seite.


 Zwei Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche Bad.
Kochen wollen wir nicht, fahren ca 10 Minuten in die Richtung aus der wir gekommen sind.
Ein kleiner Campingplatz.
Hamburger mit Pommes.
Nicht mal schlecht.

Wie meistens, gibt es auf dem Campingplatz kleine typische Häuschen zum mieten. Wer schon Mal in Norwegen war kennt sie.
Während wir essen kommen zwei Motorradfahrer.
Wir erkennen, sie suchen Zimmer.
Nein, hier nicht, alles ausgebucht.

Wir kaufen noch ein paar Dosen Bier "to go"... ca 8 Franken die 5dl Dose, machen uns auf den Rückweg zu unserer Villa.

Ein perfekter 1, Motorrad Tag in Norwegen..

Zur Vervollständigung hier noch die Route.
Erstmal als Bild, später dann als GPX Datei zum herunterladen.